Im Februar 2019 habe ich Stockholm zum zweiten Mal zur Winterzeit besucht. Diesmal nur für einen Tag. Bei typischem Wetter hätte das bedeutet, durch Schneeregen und Kälte von einem Museum zum nächsten Museum zu huschen; unterbrochen vielleicht durch eine Fika oder von einem Glas Glögg von „Stockholms Bränneri“. Doch zum Glück zeigte sich der Winter von seiner besseren Seite! Bei blauem Himmel und schönstem Sonnenschein ließen meine Begleitung und ich die Museen links liegen und eroberten die innere Stadt zu Fuß. Unser Rundgang begann am Hauptbahnhof und führte über Riddarholmen hinüber auf die andere Seite des Mälaren. An der Slussen-Baustelle vorbei liefen wir zum Monteliusväg hinauf, schossen eine Menge Fotos und widmeten uns danach der Altstadt, Gamla Stan. Am Nachmittag dehnten wir den Rundgang über Skeppsholmen bis Kastellholmen aus. Dort bewunderten wir noch einmal ausgiebig die Eisschollen, welche an den Ufern trieben und im Sonnenlicht schimmerten, keine der anderen gleich.
Von Skeppsholmen setzten wir mit der Personenfähre zurück nach Gamla Stan über. Es war das einzige öffentliche Verkehrsmittel, das wir für unseren Rundgang nutzten. Insofern noch einmal einen Rat an alle, die über die Anschaffung des Stockholm Passes nachdenken: Es geht auch ohne! Und zwar dann, wenn man sich in ein, zwei Tagen ganz auf die Innenstadt konzentriert und diese als Attraktion begreift. Mit dem einen oder anderen Museum oder der einen oder anderen Bootstour kommt man dann trotzdem günstiger als mit dem Gesamtpreis des Passes. In Gamla Stan angekommen, setzten wir unseren Rundgang über Slussen nach Södermalm fort. Über die belebte Östgötagatan gelangten wir zur Folkungagatan. Dort beginnt der südliche Teil von Södermalm, SoFo, der als Stockholms „In-Viertel“ gilt. Bei Einbruch der Dämmerung erreichten wir die Sophiakirche mit den roten Holzhäusern am Bergsprängargränd, anschließend wärmten wir uns in einem Café auf. Als es bereits dunkel war, standen wir wieder an dem Aussichtspunkt am Monteliusväg, von wo aus wir die Stadt mit ihren Lichtern betrachteten. Das war ein würdiger, aber – zugegeben – auch kalter Abschluss unseres Stockholm-Tages.
Nachfolgend habe ich unseren Rundgang in einigen Bildern festgehalten:
1. Centralstation: Am Verkehrsknoten treffen Fernzüge, Nahverkehrszüge, der Arlanda-Express und die Tunnelbahn zusammen
2. Stadshuset: Nicht nur die Arkaden bilden einen imposanten Anblick, auch der Ausblick von der vorgelagerten Terrasse ist imposant
3. Stadshuset & Centralstation: Von Evert Taubes Terrasse sieht es so aus, als ob sich beide Gebäude direkt gegenüberstehen
4. Riddarholmskirche: Auf der kleinen Insel bei der Altstadt steht die frühere Begräbniskirche des schwedischen Königshauses
5. Södermalm: Vom Monteliusväg oberhalb von Söder Mälarstrand eröffnet sich ein weiterer schöner Ausblick auf die inneren Stadtteile
6. Bellmansgatan / Monteliusväg: Diese Häuserzeile auf Södermalm ist ein wichtiger Schauplatz der Stieg-Larsson-Trilogie
7. Slottsbacken: Die Statue von Karl XIV. Johan steht auf dem Slottsbacken, direkt beim Königlichen Schloss
8. Tyska kyrkan: Der Kirchturm der Deutschen St. Gertruds Gemeinde erhebt sich stolz über den Dächern von Gamla Stan
9. Svenska Akademien: Vor dem Sitz der schwedischen Akademie liegt Stortorget, der zentrale Platz in Stockholms Altstadt
10. Kungliga Operan: Blick von Skeppsholmsbron auf die Königliche Oper (mittig) und die Jakobskirche (rechts)
11. Nordisches Museum & Junibacken: Von den Ufern Skeppsholmens bieten sich weitere Ausblicke auf die Sehenswürdigkeiten Stockholms
12. Skeppsholmen & Gamla Stan:: Treibende Eisschollen vor Kastellholmen – dahinter Gamla Stan und Skeppsholmen im winterlichen Nachmittagslicht
13. Kastell:: Die Zitadelle auf Kastellholmen ist dafür bekannt, dass über ihr die schwedische Militärflagge zur See weht
14. Fähre: Von Skeppsholmen kann man mit der Personenfähre nach Djurgården oder Gamla Stan (Slussen) übersetzen
15. SoFo: Südlich der Folkungagatan erstreckt sich ein Wohnviertel, das von mehreren belebten Straßen mit Hipster-Läden, angesagten Bars und Cafés durchkreuzt wird
16. Nytorget: An dem beliebten Treffpunkt und Spielplatz in SoFo stehen noch typische Holzhäuser aus dem 18. Jahrhundert
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