(Bild in Lizenz von michael715 – stock.adobe.com) Die Stadt Kalmar liegt an der südschwedischen Ostseeküste. Sie streckt weit in die gleichnamigen Meerenge hinaus, welche die Insel Öland vom Festland trennt. Der Kalmarsund kann von Schiffen durchfahren werden und bildet einen natürlichen Übergang vom Schärengarten bei Karlskrona zur Schärenwelt Östergötlands. Im Sommer tummeln sich viele Segler auf diesem Abschnitt. Die engste Stelle des Sundes markiert Revsudden, eine Insel, die zur Kommune Kalmar gehört. Von hier fuhren früher Fähren nach Öland hinüber. Heute fließt der Verkehr über die Ölandsbrücke zwischen dem Stadtgebiet Kalmars und dem Dorf Färjestaden auf Öland. Die Brücke ist über 6 km lang, aber nicht mautpflichtig.
Schloss Kalmar und weitere Sehenswürdigkeiten
Das Wahrzeichen der Region zieht schon von weither die Blicke auf sich: Kalmar Schloss. In der Renaissance erbaut, zeugt es heute in glänzender Verfassung von der bewegten Geschichte Schwedens in der frühen Neuzeit. Dem einen oder anderen ist vielleicht die „Kalmarer Union“ ein Begriff. Sie sah die vorübergehende Vereinigung der Reiche Dänemarks, Schwedens und Norwegens vor. Der Vertragsentwurf dazu wurde 1397 in Kalmar unterzeichnet. Zu den berühmtesten Gästen des Schlosses gehört Schwedens Befreier von Dänemark, Gustav Wasa – ihm sind ein Brunnen und ein Monument gewidmet.
Heute kann der prächtige Bau ganzjährig besichtigt werden. Der Eintrittspreis für Erwachsene liegt bei ca. 11 Euro. Schwedische Führungen gibt es regelmäßig. Im Sommer werden auch Führungen auf Englisch angeboten, für die kein Aufpreis entsteht. Die permanenten Ausstellungen im Schloss bieten Einblicke in die 800-jährige Schlossgeschichte, wobei das Frauengefängnis und die Mägdekammer zwei sozialgeschichtliche Aspekte hervorheben. Ergänzt wird das Angebot von saisonalen Ausstellungen, die meist auch für Kinder interessant sind.
Vom Schloss aus gelangst Du über Slottsvägen und Stationsgatan in den Stadtkern Kalmars. Dieser wurde im 17. Jahrhundert neu errichtet und mit einem schönen Dom geschmückt, der eher an eine weltliche Residenz erinnert. Ein typischer Turm mit Domspitze fehlt. Weitere Sehenswürdigkeiten im Zentrum von Kalmar sind:
- Gamla Stan: In der Nähe des Schlosses liegt die historische Altstadt mit einigen gut erhaltenen Holzhäuserzeilen.
- Krusenstiernska Gården: Eine gepflegte, grüne Lunge mit Café, Rasenflächen zum Picknicken und einem Museum, das Möbel, Interieur, Porzellan und weitere Nachlassgegenstände der früheren Aristokratie ausstellt.
- Seefahrtsmuseum: Unzählige nautische Gegenstände, Schiffsmodelle, Gemälde und Sammlerstücke aus fernen Ländern machen das traditionell geführte Haus einen Abstecher wert.
- Theater: Außen weiß und schlicht, innen aber eines der schönsten in Schweden. Es wird heute für verschiedene Kulturveranstaltungen genutzt.
Urlaub am Kalmarsund: von Revsudden bis Blå Jungfrun
Zwischen den beiden größten Städten am Kalmarsund, Kalmar und Oskarshamn, liegen rund 80 km Küstenlandschaft mit vielen Badestellen und einsamen Abschnitten zum Wandern und Seele baumeln lassen. Während sich auf der öländischen Seite viele Campingplätze aneinanderreihen, geht es festlandsseitig eher ruhig zu. Es gibt allerdings auch hier mehrere strandnahe Plätze: Kalmar Camping, First Camp Oknö, First Camp Gunnarsö sowie „Havslätts Café & Camping“.
Die Insel Revsudden liegt auf einer Vogelfluglinie und zieht besonders im Herbst viele Ornithologen und Vogelbeobachter an. Wer ein Ferienhaus sucht, hat hier gute Chancen. Im Hauptort der Insel gibt es einen belebten Gästehafen, der von vielen Seglern angesteuert wird. Enerevet auf der Nordwestseite ist einer von mehreren Badeplätzen. Richtung Kalmar hinunter gibt es gleich ein Dutzend, darunter Bergavik, Kindbergsudde, Tallhagen und Varsnäs. Richtung Oskarshamn gibt es mit der Insel Oknö ein richtiges Sommerparadies mit vielen Badestellen und einem schönen Rundweg für Wanderer – Östersjöspåret. Wenn das Wetter einmal nicht mitspielt, kannst Du im „Vattenpalatset“ Mönsterås planschen. Hier warten Whirlpools, Rutschen, Saunas und mehr.
Zum Kalmarsund gehört auch der kleine Nationalpark Blå Jungfrun. Er ist im Sommer mit Ausflugsbooten erreichbar, die in Oskarshamn und Byxelkrok (Öland) ablegen. Bei dem geschützten Gebiet handelt es sich um eine bewaldete Insel aus schroffem Granit und ihren Küstenbereich. Neben Klippen und „polierten“ Felsplatten gibt es hier auch Grotten, Höhlen, Mulden, ausgedehnte Flechten und eine vorzeitliche Steinsetzung zu sehen. Diese wird gerne von Familien mit Kindern besucht, weil sie eine Art Labyrinth bildet, das sich zum Versteckspiel eignet. Ein weiteres Wanderziel bildet der Aussichtspunkt auf dem Inselberg, von dem aus bei klarem Wetter die Ausläufer Ölands zu sehen sind. Bei warmem Wetter solltest Du unbedingt eigenes Trinkwasser auf die Insel mitnehmen und auch Badesachen einpacken. Eine Abkühlung in der Ostsee kann nach der Wanderung guttun!
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Beliebte Ausflugsziele auf Öland
Im Sommer kannst Du von Kalmar aus mit der M/S Dessi nach Öland übersetzen. Die Personenfähre überquert den Kalmarsund und legt in Färjestaden an. Von dort hast Du direkten Anschluss zum Ölandsleden, der sich über eine Gesamtlänge von 400 km erstreckt und alle Ecken der Insel verbindet. Für Wanderer bietet es sich an, zunächst dem Brovägen zum Rondell an der Ölandbrücke zu folgen. Am „Träffpunkt Öland“ beginnt der Mörbylångaled, welcher über 80 km bis zum Südende der Insel führt. Für eine Tagestour kannst Du ihm bis südlich von Färjestaden folgen, um dann über nicht-markierte Wege wieder zur Anlegestelle zurückzukehren. Für Tagesausflüge mit dem Pkw fährst Du über die Ölandbrücke und dann entweder Richtung Norden oder Richtung Süden. Für eine komplette Umrundung an einem Tag ist Öland zu lang. Meine Tipps für einen Tag auf der Nordhälfte:
- Byrums Raukar: Der zerklüftete Küstenabschnitt bei Byrum, weit im Norden, bietet tolle Fotomotive.
- Neptuni åkrar: Unweit von Ölands Nordspitze findest Du den eigentümlichen Küstenabschnitt – eine Geröllformation, die von Wellen und Brandung gezeichnet wurde und reich an Fossilien ist.
- Borgholm mit Solliden: Markant ist die Schlussruine außerhalb der Stadt. Die meisten Besucher kommen jedoch wegen des Schlosses Solliden. Der Park rund um den Sommersitz der schwedischen Königsfamilie ist meistens zugänglich.
Ausflugsziele auf der Südhälfte Ölands:
- Ölands Themenpark: Nördlich von Färjestaden gibt es auf dem Gelände des „Djur- & Nöjesparks“ ein Spaßbad, einen Vergnügungspark und einen Tierpark. Hier können Familien mit Kindern mehr als einen Tag verbringen.
- Stora Alvaret: Eine Landschaft als Kontrast – die einzige Steppe Schwedens kann in Ruhe durchradelt und durchwandert werden.
- Burg Eketorp: Eine vorzeitliche Burganlage, die vollkommen restauriert wurde und heute zur Besichtigung offen steht. Lebendiges Museum, kinderfreundlich und im Sommer mit regelmäßigen Veranstaltungen.
- Gräberfeld Gettlinge: Ein beeindruckendes Relikt aus der Vorzeit, das aus vielen Steinsetzungen besteht und sich insgesamt über etwa 2 km erstreckt.
Wenn Du mehr über Öland erfahren willst, dann empfehle ich Dir meinen ausführlichen Beitrag über die Insel. Bei Fragen zu Kalmar und Umgebung kannst Du gerne die Kommentarfunktion weiter unten nutzen.
GPS-Koordinaten: Breite 56.663056°, Länge 16.363056°. Region: Småland. Von Kalmar erreichst Du die Öland über die Ölandbrücke, welche mautfrei ist. Im Sommer kannst Du auch mit der Fahrradfähre Dessi zwischen Kalmar und Färjestaden auf Öland pendeln. Der Norden der Insel ist über die Ölandfähre MS Solsund mit Oskarshamn verbunden. Die Überfahrt dauert 2 Stunden.
Der Långe Erik, ist aber der nördlichste Leuchtturm von Öland…
Der Långe Jan, steht im Süden von Öland
Hej Nostroll,
danke für den Hinweis. Ich habe das gleich korrigiert.
Blau-gelbe Grüße – S.