Was wäre ein Reiseführer, der nur klassische Reiseziele präsentiert? Deshalb gibt es in meinem Schweden Urlaub Blog von Anfang an auch Raum für ungewöhnliche und wenig bekannte Sehenswürdigkeiten. Man kann sich natürlich darüber streiten, ob es sich um Geheimtipps handelt. Denn wenn sie geheim wären, würde ich sie hier nicht erwähnen. Andererseits: Warum sollte es verboten sein, mit dem Prädikat zu spielen? Einen Geheimtipp kann man ja auch als persönliche Empfehlung verstehen. Ich würde mich einfach freuen, wenn den von mir erwähnten Orten ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zuteil würde als bisher. Vielleicht nimmt der eine oder andere Leser auf seiner Rundreise einen Umweg für sie in Kauf oder unternimmt von seinem Ferienquartier einen Tagesausflug zu ihnen?
Wege zu eigenen Geheimtipps: Anleitung für individuelle Entdecker
Aktuell haben es sieben Orte in diese Rubrik geschafft. Um welche es sich handelt, möchte ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen. Stattdessen gebe ich Dir eine Anleitung, wie Du selbst auf besondere Orte in Schweden stoßen kannst:
- Besorge Dir einen guten gedruckten Reiseführer. Ich habe dazu eine Reihe von Empfehlungen für Gesamt-Schweden, Südschweden und Nordschweden zusammengetragen. Entscheide Dich im Zweifelsfall für den Spezialisten und gegen den Generalisten. Schlichtes Beispiel: Wenn Du nach Südschweden reist, solltest Du lieber zu einem Südschweden Reiseführer greifen als zu einem Reiseführer für Gesamt-Schweden. Die gedruckten Reiseführer beinhalten meistens speziell hervorgehobene Geheimtipps als Ergänzung zu den ausführlich präsentierten Reisezielen. Wenn Du Dich an solche Tipps hältst, besteht oft die Chance, dass Du vor Ort oder auf dem Weg zu ihnen weitere interessante Dinge entdeckst.
- Recherchiere im Vorfeld Deiner Schwedenreise auch online in Blogs oder Foren und nicht erst, wenn Deine Planungen bereits feststehen. Suche insbesondere nach Tipps zu Orten oder Landschaften, die auf Deiner beabsichtigten Route oder in der Nähe Deiner gebuchten Unterkünfte liegen. Falls Du noch wenig über diese Orte oder Landschaften weißt, solltest Du unbedingt den nächsten Tipp beherzigen.
- Besorge Dir gutes Kartenmaterial für Deine Zielregion(en). Es müssen nicht unbedingt die klassischen Landkarten oder Faltpläne sein. Du findest auch online Schwedenkarten, die sehr gute Maßstäbe für ein detailliertes Bild von Orten und Landschaften bieten. So kannst Du bei der Planung Deiner Reise bereits auf Sehenswürdigkeiten stoßen, die in den großen Reiseführern nicht erwähnt werden und zu denen es online vielleicht weiterführende Informationen oder Bilder zu finden gibt. Reichen diese nicht aus, kannst Du vor Ort bestimmt Näheres herausfinden und Dich an Tipp Nr. 5 halten.
- Halte unterwegs die Augen offen für Verkehrsschilder, die auf Sehenswürdigkeiten hinweisen. Dies müssen nicht immer die Schilder mit dem entsprechenden Symbol sein – wie im Bild zu sehen – oder braune Schilder mit weißer Aufschrift. Manchmal weisen auch „inoffizielle“ Holzschilder links wie rechts des Weges auf besondere Orte hin. (Bild in Lizenz von Roland Magnusson – stock.adobe.com)
- Sprich mit Deinen Gastgebern, Vermietern oder dem Campingplatzpersonal vor Ort, um ihre persönlichen Lieblingsplätze in Erfahrung zu bringen. Auch kleine Touristeninfos auf dem Lande, Infotafeln an (Wander-)Parkplätzen oder Gästebücher in Ferienhäusern können Hinweise liefern, die es bislang noch nicht in Schwedenblogs oder gedruckte Reiseführer geschafft haben.
- Zu guter Letzt: Nur wer sich länger in Schweden aufhält oder öfter wiederkommt, hat die Chance, eigene Geheimtipps aufzutun. Am besten, Du verlässt Dich dabei ab und zu nicht auf Reiseführer oder Karten, sondern versuchst, das Land auf eigene Faust zu erkunden. Dies beginnt zum Beispiel damit, dass Du Dich gegen einen Urlaub in den touristisch geprägten Regionen entscheidest oder die empfohlenen Rundreiserouten bewusst umfährst.
So, und nun folgt die versprochene Übersicht über besondere Orte in Schweden, die aus meiner Sicht das Prädikat „Geheimtipps für individuelle Entdecker“ verdienen:
Überblick: Besondere Orte in Schweden
Mitten in den Wäldern des westlichen Smålands würde man heutzutage keine Formel-1-Rennstrecke bauen. Das war in den 1960er Jahren noch anders. Heute wartet der „Scandinavian Raceway“ darauf, aus seinem Dornröschenschlaf geweckt zu werden. Apropos: Individuelle Entdecker können bei den Boxen übernachten – in einer Hütte oder dem eigenen Zelt. Abwechslung bietet der nahe Themenpark „High Chaparral“.
(Bild in Lizenz von Wolfgang – stock.adobe.com) An der Grenze zu Norwegen gab es früher viele Schmugglerwege. In einem kleinen Dorf in Värmland wollte man sich allerdings nicht mit dem üblichen Schmuggelgut wie Schnaps und Zigaretten abgeben. Stattdessen setzte man auf Autoteile. Wie die Geschäftsidee funktionierte und welche Spuren sie hinterließ, kannst Du in Båstnäs entdecken.
Am südlichen Vänern kann man – abseits der touristischen Hotspots – eine ganze Landzunge für sich allein haben! Ihr Name ist: Hindens Rev und sie gehört zur Halbinsel Kålland, die u.a. für das Schloss Läckö bekannt ist. Mein Freund Lennart Horzonek berichtet Dir, wie er sich auf einer Wanderung über die Landzunge gefühlt hat und welche Eindrücke bis heute bei ihm hängen geblieben sind.
(Foto: Visit Roslagen AB) Saltkrokan ist zwar eine Erfindung von Astrid Lindgren, aber um die gleichnamigen Bücher zu verfilmen, bedurfte es realer Schauplätze. Diese fanden sich auf Norröra im Schärengarten von Roslagen. Noch heute erinnert Vieles an die Filmszenen – vor allem die idyllische Landschaft des autofreien Eilands. Sie sind ein ideales Ziel für Tagesausflüge. Individualisten können wild zelten.