(Bild in Lizenz von Wolfgang – stock.adobe.com) Båstnäs, Värmland. Wir haben diesen seltsamen Ort rein zufällig auf der Durchreise entdeckt. Eigentlich wollten wir in der Gegend um Arvika und Töcksfors auf einem Campingplatz übernachten. Doch wir waren zu wählerisch und zögerten die Entscheidung zu lange hinaus. Schließlich bogen wir kurz vor der norwegischen Grenze auf eine Landstraße nach Süden ab. Abseits der Europastraße 18 hofften wir auf einen idyllischen Fleck, um das Zelt aufzuschlagen – unser Plan B. Wir gelangten schon nach wenigen Kilometern in tiefe Wälder. Unsere Landkarte kündigte einige Dörfer an, aber es zeigte sich, dass eines kleiner war als das andere.
Endstation Båstnäs – wo die Wege am Autofriedhof enden
Hinter Väng erklomm die Straße einen Höhenzug und gab in östliche Richtung ab und zu Fernblicke auf den Stora Le frei. So ließen wir uns darauf ein, die Richtung beizubehalten, anstatt zu wenden. Irgendwann erreichten wir eine Lichtung mit vereinzelten Häusern. Es schien, als hätten sich ihre Bewohner nicht dazu entschließen können, eine Siedlung zu bilden. Der Wald dominierte. Die Grundstücke bildeten keinen Zusammenhang. Plötzlich eröffnete sich linkerhand der Blick in eine vergangene Welt – oder vielmehr auf einen vergessenen Parkplatz vergessener Autos. Limousinen, Coupés, Cabrios aus den 1950er bis 1970er Jahren reihten sich auf. Dazwischen dichter Baumbestand, Stämme und Äste, die durch die Karosserien wuchsen. Und ein paar Meter danach stießen wir beinahe auf eine Wegbegrenzung mit dem Schild „Här slutar allmän väg!“ – „Hier endet die öffentliche Straße“.
Båstnäs – Goldgräberdorf für Fahrzeugteilehändler
So habe ich Båstnäs in Erinnerung und ich hätte diesen unwirklichen Ort fast vergessen, wäre ich nicht vor kurzem auf einen Artikel gestoßen, der sich mit dem Autofriedhof am Rande Schwedens befasst. (Eigentlich dachte ich, dass sich kein Tourist dorthin verirren könnte.) Ard op de Weegh hat ihn im Frühsommer 2012 aufgesucht und für die Zeitschrift „Auto Motor & Sport“ erkundet.
Demnach entstand die beeindruckende Schrottansammlung durch eine Mechanikerfamilie, die in der Nachkriegszeit Autoteile nach Norwegen verkaufte. Man umging Einfuhrverbote und Importzölle für Pkws, indem man sie auf schwedischer Seite auseinander baute, dann in Einzelteilen über die Grenze brachte und in Norwegen wieder zusammensetzte. Ein cleveres Geschäftskonzept, das sich bis 1986 lohnte. Damals wurde die Werkstatt geschlossen. Dennoch stellten die Leute weiterhin Autowracks auf ihrem Gelände ab. Etwa eintausend sollen es sein – eine grobe Schätzung.
Wer sich detailliert über die Geschichte des Autofriedhofs von Båstnäs informieren möchte, kann dies mithilfe von Alexander Pohles Spurensuche auf der „Sugar Road“ an Norwegens Grenze tun. Seine 72-seitige Dokumentation ist im Online-Buchhandel erhältlich. Schöne Bilder vom „Wald der toten Autos“ hatte Christian Bartrow auf nordnordnord.de ins Netz gestellt. Leider ist sein Blog mittlerweile nicht mehr online.
Wir haben Båstnäs übrigens über die kleine Straße nach Norwegen verlassen und dann auf einem Campingplatz am Rande des Rødenessjøen übernachtet. – Hast Du Kommentare und Anregungen? Dann freue ich mich auf Dein Posting!
Wir kennen diesen Schrottplatz schon mehr als 30 Jahre. Auch kennen wir den Eigentümer. Wir haben diesen Ort geheim gehalten,weil wir verhindern wollten,daß hier Touristen hin kommenm,die einfach nur Teile stehlen und die Karossen beschädigen. Der Eigentümer möchte dort keine Touristen. Es ist ein Privatgelände -. Das Jedermannsrecht beinhaltet nicht das Durchlaufen von Privatgelände,wenn der Eigentümer es nicht wünscht. Für Touristen gibt es hohe Strafen,wenn die Polizei mit ins Spiel kommt. Das kann sogar ein lebenslanges Einreiseverbot nach Schweden ausgesprochen werden.
Hej Michael,
vielen Dank für Deine Nachricht. Die Berichte über diesen Ort kursierten bereits vor 2012, als ich den Beitrag veröffentlichte. Und wir selbst haben ihn zufällig entdeckt. Ich kann verstehen, dass der Eigentümer sich von zu vielen Besuchern gestört fühlt. Ich glaube aber, dass ich die Leser hier nicht extra auf Selbstverständlichkeiten wie den Respekt gegenüber Privateigentum und Privatsphäre hinweisen muss. Nenn das gutgläubig, aber so bin ich eben! Ich hoffe, dass viele, die sich für den Ort interessieren, Deinen Kommentar lesen und beherzigen! Ich selbst war mit meiner Begleitung damals nur auf dem öffentlichen Weg unterwegs und habe von dort aus den eigentümlichen „Wald“ bestaunt. Hineingegangen sind wir nicht. Wir wollten keine Spuren hinterlassen und nichts zerstören.
Blau-gelbe Grüße – S.
wir waren dort vor einer woche – und da steht ein schild, dass man sich gerne dort frei bewegen kann und auch fotos machen, solange man die gebäude und autos nicht betritt.
ich halte michael für einen lügner.
und wenn michael nicht flunkert: lass deinen besten kumpel den eigentümer mal wissen, dass da ein schild steht, das das betreten ausdrücklich erlaubt. dann kann der das entfernen und die polizei holen und einreiseverbote aussprechen. XD
Hello
I’m looking for my ford prefect year of construction 1953 a right sun visor.
Who can help me?
lg from Austria